Ulmertinger...? Was ist das denn?

Quelle: Ulmertinger - die neuesten Forschungsergebnisse von Horst Völker
Herausgeber: BSV Ulm 1990 e.V., 1997

Es war 1992, als dieses, bis dahin unbekannte Tierchen, erstmals von einem Mitglied
des BSV-Ulm entdeckt wurde. Mit mehreren Bogenschützen hatte er, an einem Sonntagvormittag, auf die 90 Meter-Distanz trainiert und, wie es halt so geht, hatten
einige Pfeile das Ziel verfehlt. Zwei davon konnten, trotz intensiver Suche nicht mehr wiedergefunden werden.
Zur Mittagszeit, als er nur noch alleine auf dem Bogenplatz war und sich in die Sonne
gelegt hatte, blickte er, wie zufällig, in Richtung der 90 Meter-Scheibe und sah, wie
ein Pfeil über die Grashalme, in Richtung der seitlichen Begrenzung des Trainingsplatzes
schwebte und dann im Gebüsch verschwand.
Von Neugier getrieben, pirschte er sich nun vorsichtig an die Stelle heran, wo er den Pfeil
hatte verschwinden sehen und konnte nach kurzer Zeit Folgendes beobachten:

Vorsichtig schob sich ein roter Schnabel durch die Zweige des Gestrüpps, ein, mit einem
Horn bewehrter Kopf folgte, der sich nach allen Seiten sichernd hin und her drehte.
Da der Wind günstig stand und das Tier den Schützen nicht bemerkte, kam es vollständig
aus dem Gebüsch hervor.
Was für ein Augenblick, zum ersten Mal durfte ein Mensch einen Ulmertinger erblicken!

Wieselflink lief das geflügelte Tierchen auf seinen roten Pfoten, auf die 90 Meter-Scheibe zu, suchte kurz hinter dieser und zog den zweiten, vermissten Pfeil aus dem Boden. Mit hoch ausgestrecktem Kopf, den Pfeil quer in seinem roten spitzen Schnabel balancierend, huschte das Tier zurück zum Gebüsch, legte den Pfeil dort vor sich ab und zog ihn dann, rückwärtsgehend, an der Pfeilspitze ins Unterholz. Eine Verfahrensweise, die jeden Kundigen sofort an die viel gerühmte Fähigkeit des Ulmer Spatz erinnert. Dann war das Tier verschwunden.

In der Folgezeit hat sich dieses Vereinsmitglied ganz und gar der Erforschung dieser Spezies verschrieben und er konnte noch weiter 20 Unterarten dieses, bis dahin völlig unbekannten Tieres entdecken und benennen. Darüber hinaus stellte der BSV-Ulm eine eigene Fläche in der Ulmer Umgebung für die Ulmertinger zur Verfügung und schuf so eine besonders günstige Biosphäre für diese Tierchen. Sie können sich prächtig vermehren und so sogar bejagt werden. Jagdsaison ist immer einmal jährlich an einem Tag im September.

Und so richtet der BSV-Ulm seither immer in diesem Monat an einem Tag sein
Ulmertinger Jagdturnier aus.